24. September bis 29. Oktober 2023
Mitgliederausstellung
Auftakt und Vernissage:
Sonntag, 24. September 2023, 11 Uhr
Mittwoch, 18. Oktober 2023, 15 Uhr:
„Ein Nachmittag mit Frau von H.“, Begegnungen mit Kunst in Offenburg –
ein angeregtes Gespräch vor Kunstwerken mit Renate von Heimburg.
Der Künstlerkreis Ortenau startet in die neue Saison mit der Mitgliederausstellung.
Diese bietet die Möglichkeit, die hinter der Bühne agierenden Organisatorinnen und Organisatoren über ihre künstlerischen Arbeiten kennenzulernen.
Das Heterogene dieser Gemeinschaft wird in dieser Zusammenschau sichtbar. Trennendes verbindet sich und wird zu etwas Größerem, ohne das Eigenständige zu verneinen. Zeitlinien treffen sich, um sich dann wieder voneinander zu entfernen, in ihrer Geschwindigkeit weiterreisend, doch mit der Erinnerung einer vergangenen Überschneidung. Grün wird Rot, wenn man die Augen schließt. Und Rot wird Braun, wenn man lange genug wartet. Erfahrungen sind die Basis unserer Wahrnehmung und gleichzeitig die Basis für weitere Schritte, die uns ins Unbekannte führen, solange wir offen dafür sind. Kunst ist immer ein Wagnis. Wir freuen uns auf das Wagnis dieser Zusammenschau.
Begleitend zur Eröffnung wird es ein Buffet der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler geben.
Abbildung oben: Galerie im Artforum, Ausschnitt/Variation von Foto © Axel Bleyer
12. November bis 17. Dezember 2023
Verschiedene Dinge
Daniel Wogenstein
Malerei
Vernissage: Sonntag, 12. November 2023, 11 Uhr
Einführung: Dr. Henning Rickmann, Förderverein ZKM, Karlsruhe
Finissage: Sonntag, 17. Dezember 2023, ab 14 Uhr
Schwingungen als Interferenzen zwischen dem Bild als Träger einer Information und
der Information als Verschlüsselung des Realen sind der Grundton des Malerischen - nicht nur bei Daniel Wogenstein. Bei ihm aber ist das monumentale Ausbreiten und Anwenden von Kacheln, Wolken, Mustern, Punkten, Sternen, Strahlen eine Ebene der Bildfindung, die ihren Ausgang von der konkreten Wirklichkeit rein in die ornamentale Sinnsuche des Weglassens erlaubt. So entsteht eine Intentionsinflation ohne konkrete Rückbezüge auf das Reale, da immer nur eine Andeutung dessen sichtbar ist, immer nur als Bildfindung mit ihrem Eigen-Sinn vor Augen steht und das Evidente kaum zur Spiegelung kommt. [...]
Ob physikalische, chemische, biologische oder reine, mediale Abbildungsmodelle, die Assoziationen sind frei und stimmen wahrlich nie. Letztlich handelt es sich um Modelle, hier wie dort, und das Modell entspringt der Darstellung, seiner Darstellbarkeit, und ist nicht nur hier Synonym für Sehnsüchte, Betrug und Erwartungshaltungen, Standpunkte jenseits der Objektivität.
In Wogensteins Bildfindungen steht der dauerhafte Anti-Ornament-Dekorations-Verwunschungstraum einer reinen, der Kraft der Farbe verpflichteten Malerei. Farbfelder bestimmen andere Hirnareale als Konturen und Symbole, gerade in diesen scheint auch die der Musikempfindung anzukommen. Und so haben die minimalen Andeutungen durchschlagende Wirkung. Sie erzeugen Einblicke in den Mikrokosmos des Realen.
Sie spielen mit den Grundmustern häuslicher Tristesse, symbolischen Modellbauarten und globalen Stilformen. Aus diesen Herkunftsorten mittels der Handschrift des Malers und dem Gestus des Pinsels verklärt, entstehen großartige, mitunter im Nebel der Unschärfe verschwimmende Neuschöpfungen. [...]
Gregor Jansen, Auszug aus Katalogtext: Daniel Wogenstein. Vorsprung durch Zeit
www.wogenstein.com
Abbildung oben: Daniel Wogenstein, o.T. (Ausschnitt), 2023,
Öl auf Leinwand, 200 x 270 cm
14. Januar bis 11. Februar 2024
BLOCKED POP-UPS, SAD EMOJIS
Oliver Schuß + Mirko Seifriet
Zeichnung/Plastik + Malerei/Zeichnung/Collage
Vernissage mit Barbetrieb, Glühwein und Wintergrill:
Sonntag, 14. Januar 2024, 11 Uhr
„Ein Nachmittag mit Frau von H.“, Begegnungen mit Kunst in Offenburg –
ein angeregtes Gespräch vor Kunstwerken mit Renate von Heimburg.
Mittwoch, 24. Januar 2024, 15 Uhr
Finissage mit beiden Künstlern – Barbetrieb, Glühwein und Wintergrill:
Sonntag, 11. Februar 2024, ab 14 Uhr
Die Ausstellung BLOCKED POP-UPS, SAD EMOJIS führt zum ersten Mal Arbeiten
der beiden Künstler Oliver Schuß und Mirko Seifriet zusammen, die zeitgleich an der Karlsruher Kunstakademie studiert haben.
Seifriet zeigt überwiegend Bilder, die im Sommer 2023 entstanden sind. In seiner künstlerischen Praxis finden sich Collagen und Arbeiten auf Leinwand, genauso wie Arbeiten auf Papier. Hier kommen viele Stile und Ausdrucksformen zusammen, die
zu gemorphten Bildern werden.
Oliver Schuß erforscht in seinen bildhauerischen und zeichnerischen Werken das Verhältnis von Raum, Fläche und Linie. Dominiert in seinen dreidimensionalen Arbeiten ein reduziertes geometrisches Formenvokabular, changieren die Bildinhalte in seinen Zeichnungen zwischen Fotorealismus und völliger Gegenstandslosigkeit. Mit dem Mittel des Hell-Dunkel-Kontrastes erzeugt er eine illusionäre Tiefe und lotet zugleich das Potenzial des Handgemachten aus, ohne einen persönlichen Stil anzustreben.
Der Ausstellungstitel verweist zum einen augenzwinkernd auf den oft formulierten Anspruch an die Kunst, eine Art Störung oder Unterbrechung der gewohnten Abläufe herbeizuführen. Zum anderen auf die Kunst als bildhaftes Kommunikationsmittel, das sich nun unter den Bedingungen der digitalen Welt behaupten und neu verorten muss.
Instagram Oliver Schuß
Instagram Mirko Seifriet
Abbildung oben: Idee und Gestaltung © Oliver Schuß und Mirko Seifriet, 2023
25. Februar bis 24. März 2024
Wider Erwarten – Ortung
Karl Vollmer
Essentielle Bilder, Zeichnungen und Raumarbeiten
Vernissage: Sonntag, 25. Februar 2024, 11 Uhr – mit einem
Gespräch zwischen Ursula Reichart und dem Künstler
„Ein Nachmittag mit Frau von H.“, Begegnungen mit Kunst in Offenburg –
ein angeregtes Gespräch vor Kunstwerken mit Renate von Heimburg.
Mittwoch, 20. März 2024, 15 Uhr
Finissage: Sonntag, 24. März 2024, 15.30 Uhr – mit einer Künstler-
führung und einer Lesung von Karl Vollmer aus eigenen Texten
Statement „Wider Erwarten – Ortung“
Alles - und nichts wird erwartet.
Alles ist Farbe,
Schwarz – Weiß – Grau,
die Architektenfarben der Gegenwart.
Die Bilanzen sind gefälscht, die Insolvenzen verschleppt.
Ich - mitten drin – verorte mich.
Wo, wann, wie, warum bin ich hier?
Welche Mittel, Fähigkeiten, Intuitionen habe ich
mit und ohne künstlicher Intelligenz?
Ich nehme meine Werkzeuge, Stifte, Farben,
Nägel, Ziegelsteine in die Hand
und baue, orte mich, uns.
Nord-Ost-Süd-West.
Wie lange noch…?
www.karl-vollmer.de
Abbildung oben: Karl Vollmer, Inseln, 2018, Mischtechnik auf Papier, 100 x 150 cm
14. April bis 12. Mai 2024
Augenlust
Martina Geist
Holzschnitt und Installation
Vernissage: Sonntag, 14. April 2024, 11 Uhr
Kunstgespräch: Emanuel Ogrodniczek mit Martina Geist
„Ein Nachmittag mit Frau von H.“, Begegnungen mit Kunst in Offenburg –
ein angeregtes Gespräch vor Kunstwerken mit Renate von Heimburg.
Mittwoch, 24. April 2024, 15 Uhr
Am letzten Tag der Ausstellung, am Sonntag, 12. Mai 2024 ist
die Künstlerin Martina Geist von 14 bis 17 Uhr anwesend.
Holztafeln und eine transparente, textile Fahneninstallation bilden den Schwerpunkt
der Ausstellung in der Galerie im Artforum. Diesen werden exemplarisch Holzschnitte gegenübergestellt.
Mit der ältesten Drucktechnik, dem Holzschnitt, setzt die Künstlerin einen konsequent neu gedachten, gegenwärtigen Akzent im aktuellen Kunstgeschehen. Indem sie die Grenzen zwischen Druck, Druckstock, Grafik, Malerei und Objekt verwischt, findet sie eine ebenso kraftvolle wie prägnante Bildsprache.
Martina Geists Auseinandersetzung mit dem Holzschnitt hat den Charakter einer künstlerischen Forschung im Grenzgebiet zwischen Druck, Zeichnung und Malerei.
Die Künstlerin orientiert sich an der Natur oder an Alltagsgegenständen, die sie ins
Holz schneidet, konsequent reduziert und abstrahiert. Schneiden ist ihre Form des Zeichnens, Auftrag und Durchreiben der Farbe ihr malerisches Pendant. Die Holztafeln, von denen es in der Regel nur einen Druck gibt, behaupten ihre Eigenständigkeit als farbig gefasste Reliefs.
Für die textilen Fahnen verwendet die Künstlerin gebrauchte Stoffe. Einzelne Motive werden ausgeschnitten und appliziert und andere auf den transparenten Trägerstoff gemalt. Die beidseitig bespielten, als Collagen konzipierten großen Fahnen entfalten
ihre Transparenz bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen.
Das Künstlerbuch „Martina Geist – Bagatellen“ (limitierte Auflage 300) mit
vier eingebundenen schwarz-weiß Original-Holzschnitten sowie eine zugehörige
Edition (Auflage 30) werden in der Ausstellung angeboten.
www.martina-geist.de
Abbildung oben: Martina Geist, Orange II, 2021, Holzschnitt/Unikat, 152 x 52 cm
16. Juni bis 21. Juli 2024
Konstruktion / Abstraktion im Dialog
Jonas Göhringer und David Stegmann
Malerei und Zeichnung
Sonntag, 16. Juni 2024, 11 Uhr
Vernissage, Einführung: Dr. Antje Lechleiter, Kunsthistorikerin, Freiburg
Mittwoch, 3. Juli 2024, 15 Uhr
„Ein Nachmittag mit Frau von H.“, Begegnungen mit Kunst in Offenburg –
ein angeregtes Gespräch vor Kunstwerken mit Renate von Heimburg
Sonntag, 7. Juli 2024, 15 Uhr
Künstlergespräch
Sonntag, 21. Juli 2024, 17 Uhr
FLUÏDA – INTO WATER, Tanzperformance
mit Annika Heilmann und Rica Lata Matthes
FLUÏDA entspringt im heimischen Gewässer der beiden Tanzkünstlerinnen. Inspiriert von Improvisationen im Wasser, entwickelten sie die Ansätze ihrer Performance. Mit FLUÏDA destillieren die Tanzkünstlerinnen Wasser zu Bewegung. In ihrer Auseinandersetzung mit Fluss und Wucht entsteht unaufhörlicher Tanz. Bewegungen verbinden sich, verschwimmen, reißen ab…
„Der Fluss muss das Risiko eingehen, in den Ozean zu fliessen.“ (Khalil Gibran)
Konstruktion / Abstraktion im Dialog
Jonas Göhringer und David Stegmann
Die Ausstellung präsentiert zwei Künstlerpositionen die sich dem Abstrakten verschrieben haben. David Stegmann und Jonas Göhringer erkunden in ihrer Ausstellung die Vielfalt kreativer Ausdrucksformen, während sie gleichzeitig die Grenzen zwischen Konstruktion und Abstraktion verschwimmen lassen.
David Stegmanns (*1982) Werke sind eine Fusion aus beeindruckenden Landschaften und expressiven Abstraktionen. Seine künstlerische Reise spiegelt die Transformation von der Street Art zu abstrakten Kompositionen wider, in denen er die Natur des Formlosen einfängt. Mit Dynamik und Intensität entführen seine Werke in eine Welt
des Wachstums und der Bewegung.
Jonas Göhringer (*1991) hingegen meistert die Verbindung von Malerei und Zeichnung. Seine Werke zeichnen sich durch eine harmonische Verschmelzung von strukturierter, emotional und impulsiver Grundierung und meditativen Zeichnungen aus. Inspiriert von seinen Erfahrungen in Asien schafft er eine einzigartige Balance zwischen geometrischer Klarheit und intuitiven Schaffensprozessen.
„Konstruktion / Abstraktion im Dialog“ lädt den Betrachter ein, die Nuancen der Kunst zweier individueller Reisen zu erkunden. Stegmanns abstrakte Landschaften und Göhringers harmonische Verbindung von Formen bieten eine fesselnde Möglichkeit, die Verschmelzung von kreativer Konstruktion und abstraktem Ausdruck zu erleben.
Die Werke beider Künstler treten in einen spannenden Dialog, der die Grenzen der
Kunst herausfordert und ein reiches Spektrum an Interpretationen ermöglicht.
www.jonasgoehringer.de
www.davidstegmann.de
Abbildung oben:
links: Jonas Göhringer, un_circled (Ausschnitt), 2023,
Papier, Pigment, Acryl, Graphit, 40 x 30 cm
rechts: David Stegmann, o.T. (Ausschnitt aus Diptychon), 2022,
Acryl, Acryllack auf Leinwand, 30 x 24 cm