Christiane Lehmann · Installation/Zeichnung Sandro Vadim · Malerei 25. September bis 23. Oktober 2016 Vernissage: Sonntag, 25. September 2016, 11 Uhr Einführung: Dr. Susanne Ramm-Weber, Kunstwissenschaftlerin Finissage: Sonntag, 23.10.2016, 14 Uhr – bei Kaffee und Kuchen – Rainer Nepita im Gespräch mit den Künstlern Christiane Lehmann (Installation/Zeichnung)
„Wo und wie finden die Übergänge von Naturhaftem und Menschengemachtem statt? Was hat eine Wissenschafts- und Technikentwicklung im Laufe der Zeit mit der Natur gemacht? Und was bewirkt eine aktuelle technische Tendenz, die sich wieder an die Natur anpassen will, ja, sie sogar zu optimieren versucht?
In meinen Installationen in Innen- und Außenräumen, Objekten, Zeichnungen und Fotografien bewege ich mich in diesem Spannungsfeld.
In der Galerie im Artforum werden sich zwei Installationen mit diesem Thema auseinandersetzen.“
Sandro Vadim (Malerei)
Bei vielen Bildern von Sandro Vadim kann man sehen, dass etwas übermalt worden ist, womit diese Werke Revision signalisierten: das vollständige oder teilweise Zurücknehmen und Neuformulieren eines zuvor Gesagten. Das Werk ist die Suche nach dem Werk, hat der Komponist Wolfgang Rihm einmal festgestellt. Dennoch hat Sandro Vadims Malerei nichts Tastendes oder gar Zögerliches in sich. Auch wenn er in seinen Bildern und Bildgruppen ein ums andere Mal das schon Erreichte hinter bzw. unter einem dann doch noch einmal Anderen zu großen Teilen wieder verschwinden lässt, hat man nicht den Eindruck einer fortgesetzten Negation aus Motiven der Unzufriedenheit oder Unentschlossenheit. Die Deutlichkeit des Farbauftrags und die entschiedene Intensität der Farbigkeit stehen dem entgegen. Eher scheint es in diesen Bildern um Negation des bereits Erreichten als notwendige Bedingung der Selbststeigerung und Selbstüberbietung zu gehen. Ein Suchen ist solch fortgesetztes Finden nur deshalb zu nennen, weil das Gefundene aus sich heraus zu immer neuen Aufbrüchen zu ermuntern scheint.
Auszug aus: „Die Mimesis des Werfens – über Sandro Vadims malerisches Werk“ von Lothar Rumold
Alex Feuerstein
Arthur Gepting
Johanna Broziat
It’s a moon
Malerei/Installation/Plastik
13. November bis 11. Dezember 2016
Vernissage: Sonntag, 13. November 2016, 11 Uhr Begrüßung: Georg Fröhner (Vorsitzender Förderkreis Kunst und Kultur e.V. Offenburg) und Manfred Schlindwein (Vorsitzender Künstlerkreis Ortenau e.V.)
Einführung: Dr. Maria Lucia Weigel, Kunsthistorikerin, Heidelberg (Kuratorin)
Zur Ausstellung erscheinen mit Unterstützung des Förderkreises Kunst und Kultur Offenburg Kataloghefte mit den Werken der PreisträgerInnen.
Der Förderkreis Kunst und Kultur e.V. Offenburg hat im Jahr 2015 zum fünften Mal den Förderkreis-Preis an Absolventen der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe verliehen. Für den ersten Preis wurde Alex Feuerstein von den Mitgliedern des Förderkreises ausgewählt. Den zweiten Preis teilen sich Arthur Gepting und Johanna Broziat. Mit der Preisverleihung ist neben einem Preisgeld eine Ausstellung in den Räumen der Galerie im Artforum Offenburg im November 2016 verbunden. Sie erfolgt in Kooperation mit dem Künstlerkreis Ortenau e.V.
Im Rahmen der Ausstellung zeigen die drei Kunstschaffenden Ausschnitte aus ihrem Werk, indem sie in einigen Exponaten und Installationen auf die Räumlichkeiten des Ausstellungsortes Bezug nehmen. Wie Planeten kreisen sie umeinander, jeder eine Entität und doch in der Ausstellung zu einer Konstellation zusammengerückt.
Alex Feuerstein zeigt Gemälde auf Holz. Seine Sujets oszillieren zwischen Abstraktion und Figuration. Charakteristisch ist die Wechselwirkung zwischen Figur und Fläche, die in einem Verhältnis gleicher optischer Gewichtung zueinander stehen. Über die Struktur des Bildträgers wird ein eigenes Ordnungssystem erzeugt, indem sie als Ausgangspunkt weiterer gestalterischer Ausarbeitungen dient. Unterschiedliche Maltechniken bringen eigenes gestalterisches Potential ein. Es wird vom Künstler genutzt, um der Gestaltwahrnehmung andere visuell erlebbare Systeme gegenüberzustellen und die konventionelle Hierarchie der Bildgegenstände aufzubrechen.
Arthur Geptings Werk zeichnet sich durch Multimedialität aus. Plastiken monumentalisierter Alltagsgegenstände stehen neben einer Videoarbeit im Mittelpunkt. Marbleman, ein Superheld, kümmert sich um alles Marmorne in der Welt. Folgerichtig sind Teile des Ausstellungsraumes mit einer Klebefolie überzogen, die Marmor imitiert – der Einbruch der Fiktion in die Sphäre des Betrachters.
Im Werk von Johanna Broziat manifestiert sich das Interesse der Künstlerin am Konstruktiven in großformatigen Aquarellen. Setzungen regelhafter Strukturen sind perspektivisch ausgedeutet. Ihnen stehen als Äquivalente dreidimensionale gebaute Gebilde gegenüber, die sich aus ebensolchen Modulen zusammensetzen und den sie umgebenden Raum rhythmisieren. Dr. Maria Lucia Weigel, Kunsthistorikerin, Heidelberg (Kuratorin)
Anina Gröger · Malerei/Zeichnung
Ping Qiu · Installation/Skulptur 7. Mai bis 4. Juni 2017 Vernissage: Sonntag, 7. Mai 2017, 11 Uhr
Einführung: Künstlergespräch zwischen Anina Gröger, Ping Qiu und Rainer Nepita
Veranstaltung zu Ausstellung: Dienstag, 16. Mai 2017, 15 Uhr
„Ein Nachmittag mit Frau von H.“, Begegnungen mit Kunst in Offenburg – ein angeregtes Bildergespräch vor Kunstwerken mit Renate von Heimburg Für die schöpferische Arbeit von Anina Gröger sind Seherlebnisse in der Natur – Landschaft, Wasser, Licht oder Himmelserscheinungen – zwar immer wichtige Anregungen, aber das Konkrete einer Landschaft verwandelt sich durch die Offenheit der Bildsprache zu einer Art Konzentrat, in dem die optischen Eindrücke durch die Erinnerung gefiltert sind und sich im Malvorgang mit der inneren, subjektiven Gestimmtheit vermischen. Dabei verbindet Anina Gröger in ihrer Malerei eine expressive, fast vehemente Ausdruckskraft mit sensiblem und reflektiertem Nuancenreichtum. In suggestiven Himmelszenarien und Farblandschaften öffnen sich die großformatigen Bildflächen scheinbar ins Unendliche und vermitteln ein geradezu kosmisches Raumempfinden, das in freien Farbvisionen zum Ausdruck gebracht wird
Das unmittelbare „Handanlegen“ gilt auch für die erdenschweren Keramiken der chinesischen Künstlerin Ping Qiu, die in einer sehr eigenen Sprache, die Naturformen zum Schwellen, Wachsen, Gedeihen und Nähren bringt und dem Betrachter einige Rätsel und Antworten liefert.
Auch das Thema Hände findet sich mit schier unerschöpflichen Variationen in den Installationen von Ping Qiu. Sie verweisen in ihrem Werk auf gesellschaftliche und soziale Bezüge und die Rolle der Frau.
LEFTOVER
Jens Stickel 25. Juni bis 23. Juli 2017 Vernissage: Sonntag, 25. Juni 2017, 11 Uhr
Thomas Schlereth, Reutlingen
Veranstaltung während der Ausstellung:
Mittwoch, 5. Juli 2017, 20 Uhr
Der Bilderschock – Tim Otto Roth stellt seine Kulturgeschichte der Schattenbilder vor – Buchpräsentation in der Galerie im Artforum Wie sähe ein Gemälde aus, wenn es als Ding seinen logischen Ort zwischen Surfbrett und Kletterwand hätte? Könnte es auch als Heckklappe oder Plane eines LKWs dienen? Hier wie dort würde es streng angepackt werden, mitunter etwas strapaziert und doch nicht ohne Sorgfalt und Umsicht gehandhabt. Letztlich wäre es aber für die Augen da. Mit den Spuren vom Zugreifen, Entlanghangeln und Aufspannen zeigt es vor allem eins: Farbe – Farbe als etwas, das nicht nur auf den Dingen sitzt, sondern in sich aufnimmt und ausmacht, was Zeit und Gebrauch mit sich bringen. www.jensstickel.de Abbildung oben:
Abb.: COKE, 2016, Acryl, Lack, Baumwolle, Holzrahmen,
152 x 111 x 5 cm, Ausstellungsansicht KALAHARI#7, 49.00545°N, 8,40496°E, Karlsruhe, Foto: Jens Stickel